Die Letzte ihrer Art- Glasschleife Münchshofen
Glasverarbeitung hat eine lange Tradition in der Oberpfalz. Zahlreiche Glashütten, Schleifereien und Polierwerke säumten die Ufer der Flüsse der Region. Auch in Münchshofen entstand an der Naab nach Umbau einer alten Hammermühle 1890 eine Glasschleiferei. Das Flachglas der Glashütten war zunächst undurchsichtig und musste aufwändig weiter bearbeitet werden. Erst durch Schleifen und Polieren wurde es transparent. Tag und Nacht waren die Schleif und Poliermaschinen in Betrieb. Filzteller polierten die Glasflächen mit Wasser und Poliermehl aus Eisenoxid. Feiner roter Staub legte sich überall im Gebäude auf Menschen und Maschinen. Noch heute ist der rote Polierstaub allgegenwertig und taucht die alte Schleif in ein eigentümliches Licht.
1953 schlossen sich die Türen, neue Produktionsmethoden für Flachglas machten die alte Handwerkskunst überflüssig. Werkzeuge, Maschinen, Inventar blieben zurück, als ob sie auf die Rückkehr der Arbeiter warten würden. Efeu überwucherte das alte Gemäuer und die alte Glasschleife fiel in einen langen tiefen Schlaf.
Erst in den 1990iger Jahren erinnerte man sich an die historische Bedeutung der alten Glasschleife. Die einzige, die noch im Urzustand an ihren ursprünglichen Standort erhalten war. Mit einer vorsichtigen Sanierung 2003 wurde das marode Dach erneuert, neue Elektrizität verlegt aber die Orginalität der Schleife komplett erhalten.